Mit dem neuen „Rundweg Gronauer Wald“ entdecken Interessierte die von Anna und Richard Zanders vor über 100 Jahren initiierte Gartensiedlung Gronauer Wald und lernen viel über die Geschichte und die Architekten dieser ehemaligen Werkssiedlung. Der Rundweg wird am Montag, dem 17.08.2020, um 15:00 Uhr am Platz an der Eiche im Beisein von Bürgermeister Lutz Urbach eröffnet.
Konzipiert und gestaltet hat den Rundweg, der aus insgesamt 12 Stationen besteht, der Freundeskreis der Gartensiedlung Gronauer Wald. Für jede Station wurde ein Schild entworfen, auf dem die unmittelbare Umgebung in vielen historischen Fotos gezeigt sowie Hintergrundwissen zu den beteiligten Baumeistern und dem städtebaulichen Konzept vermittelt wird. Außerdem zeigt jedes Schild einen Überblick über den Rundgang, der insgesamt ca. 2,7km lang ist.
Der Freundeskreis der Gartensiedlung Gronauer Wald setzt sich seit über 10 Jahren für den Erhalt und die Pflege der Siedlung ein und möchte die Anwohner für die Geschichte sowie die Entwicklungen in der erhaltenswerten und städtebaulich bedeutenden Siedlung sensibilisieren. Darüber hinaus geht es darum, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Identifikation mit der Siedlung zu stärken. Der Freundeskreis organisiert zu diesem Zweck monatliche Stammtische, große Sommerfeste, Ausstellungen und Baumpflanzaktionen, er gestaltet außerdem regelmäßig Flyer mit Informationen aus der Siedlung, die an über 700 Haushalte verteilt werden. Auch die Teilnahme an den jährlichen Stadtfesten in Bergisch Gladbach, die Teilnahme am bundesweiten Tag des Denkmals, Führungen durch die Siedlung, Müllsammelaktionen, die Dokumentation schützenswerter Bäume sowie Gespräche mit neuen Anwohnern und Bauherren zum behutsamen Umbau erworbener Objekte im Sinne der Gartensiedlung zählen zu den Aktivitäten des Freundeskreises. Auf Initiative des Freundeskreises wurde in den letzten Jahren beispielsweise ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan, eine Denkmalbereichssatzung, eine Gestaltungsfibel, eine Baumschutzsatzung, eine Erhaltungssatzung für das Siedlungsgebiet und die Prüfung diverser Gebäude auf Denkmalwürdigkeit realisiert.
Anna und Richard Zanders errichteten ab 1898 – inspiriert durch die englische Gartenstadt-Bewegung – in der Nähe des Fabrikstandortes Gohrsmühle eine Siedlung für ihre Arbeiter und Angestellten. Große Bäume, Wiesen und der Lerbach wurden in diese neue Vorstadt integriert. Ein zentraler Platz und locker gruppierte Einfamilienhäuser auf großen Parzellen mit Nutz- und Ziergärten sollten eine wie gewachsen erscheinende Ortschaft bilden. Die Stifter wollten für ihre Mitarbeiter ein erschwingliches und architektonisch ansprechendes Wohnen ermöglichen. Trotz vieler Veränderungen gehört die Gartensiedlung Gronauer Wald immer noch zu den bedeutendsten Siedlungsprojekten im Rheinland.
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